Seit mehreren Monaten schwappt nun eine Entlassungswelle durch viele führende Tech-Unternehmen in den USA. Eine Situation, die vielleicht die mit digitalen Berufen verbundene Arbeitsplatzsicherheit in Frage stellen könnte?

Die Ungewissheit hinsichtlich der Jobsicherheit mag dazu führen, dass du deine derzeitigen und zukünftigen Beschäftigungsaussichten in Frage stellst. Hast du darüber nachgedacht, was du heute in 10 Jahren tust? Wird dein berufliches Profil immer noch für Recruiter*innen relevant sein? Warst wirst du tun, um im Rennen zu bleiben?

Die Frage, wie du dich nicht abhängen lässt, ist besonders im Tech-Sektor relevant, dem oft vorgeworfen wird, dass er von Altersdiskriminierung und mangelnder Vielfalt geprägt ist. Eine kürzlich von Accenture durchgeführte Studie zeigt, dass 50% der Frauen, die ihre Karriere im Tech-Bereich starten, den Beruf vor ihrem 35. Geburtstag verlassen. Und nur 21% sehen die Branche als Umgebung an, in der sie sich weiterentwickeln können!

Generell kann es in der Tech-Branche schwierig sein, Entwicklungsperspektiven oder auch nur vielversprechende Bereiche in der Branche zu erkennen. Was tust du nach einer Karriere von 5, 10, 20, 30 oder sogar 40 Jahren in dem Bereich? Werde eine Führungskraft, bleibe ein Individual Contributor (also ein(e) Expert*in auf deinem Gebiet), starte ein neues unternehmerisches Projekt oder schule um… die Möglichkeiten sind endlos! Selbst wenn du es schaffst, deinen idealen Karriereweg zu finden, ist es schwer zu wissen, wie du dein berufliches Profil unter allen Umständen hervorstechen lässt.

Um einen Durchblick zu bekommen und dich beruflich weiter zu entfalten, schlagen wir einige umsetzbare Strategien vor, mit denen du dein berufliches Profil während deiner gesamten Karriere relevant halten kannst!

4 Tipps, um dein berufliches Profil für Recruiter*innen und HR noch attraktiver zu gestalten

Entgegen der weitverbreiteten Meinung solltest du dich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhen, wenn du nach dem Studium deinen ersten Job gefunden hast! Berufliche Karrieren im Tech-Bereich sind in der Regel kein Zuckerschlecken.

Laut einer Umfrage des Magazins Hacklet Life unter mehr als 2700 Ingenieur*innen und Webentwickler*innen im Silicon Valley wechseln nach nur zwei Jahren mehr als die Hälfte der Angestellten ihre Jobs und verlassen ihr Unternehmen.

Deshalb musst du während deiner Karriere an vielen Vorstellungsgesprächen teilnehmen, dich auf viele interne Beförderungen bewerben oder zukünftige Arbeitgeber*innend davon überzeugen, dass du die beste Person für den Job bist.

Von daher ist es wichtig, deinen Lebenslauf kontinuierlich zu aktualisieren, um ihn für alle Fälle so attraktiv wie möglich zu gestalten…

Hier sind unsere vier Tipps, wie du in jeder Phase deiner Karriere hervorstichst!

1. Generalist*in oder Spezialist*in: wähle dein Fachgebiet

In der Tech-Branche gibt es hunderte verschiedene Jobs. Die Branche ist so riesig und entwickelt sich immer weiter, dass es immer neue Programmiersprachen oder Frameworks geben wird, die man kennen lernen muss.

Um dich den Recruiter*innen stimmig zu präsentieren, solltest du dich auf einen Bereich oder ein Anwendungsgebiet konzentrieren. Das ist der beste Weg, um starkes Fachwissen zu entwickeln und dich von der Konkurrenz abzuheben.

Wie Mohamed Brahim, CTO bei Profile Pensions, erläutert, gibt es zwei Arten von Fähigkeiten in der Tech-Branche:

  • Nischenfähigkeiten, die stark spezialisiert sind;
  • Allgemeine Fähigkeiten

Frage dich möglichst früh, ob du ein(e) Generalist*in bleiben möchtest oder dich dazu entscheidest, dich zu spezialisieren.  Mohamed sagt:  "Mit dem Alter stoßen wir leider auf Vorurteile. Wenn ein Unternehmen Generalist*innen sucht, wird es oft junge Mitarbeiter*innen bevorzugen. Je weiter die Fachkräfte im technischen Bereich in ihrer Karriere fortschreiten, desto mehr erwarten die Unternehmen spezialisierte Fähigkeiten, Erfahrungen und Fachwissen..."

Natürlich ist es immer wichtig, offen und flexibel für neue Dinge zu bleiben. Je mehr Fähigkeiten du besitzt, desto einfacher wird es dir fallen, dich in deiner Karriere weiterzuentwickeln. Aber wenn du gerade erst anfängst, ist es angebracht, das Interessenspektrum einzugrenzen und deine Fähigkeiten kurzfristig zu verbessern.

Gehe sicher, große Markttrends zu berücksichtigen, wenn du nach Bereichen suchst, in denen du dich spezialisieren möchtest.

Generalist vs. specialist: the pros and cons

Unser Ratschlag: wähle einen Fachgebiet, das zu dir passt und finde die relevanten Nischenfähigkeiten in diesem Bereich.. Versuche jedoch gleichzeitig, dich nicht zu sehr in eine Sprache zu versteifen, die irgendwann nicht mehr aktuell sein könnte: die Herausforderung besteht darin, Fachwissen in technischen Methoden zu entwickeln, die übertragbar sind.

2. Hard Skills und Felderfahrung hervorheben

Recruiter*innen interessieren sich auf deinem Lebenslauf vor allem für Hard Skills. Anders ausgedrückt: für deine technischen Fähigkeiten und deinen Wissensumfang. Also nimm dir die Zeit, alle Sprachen, Technologien, Tools und Projektarten aufzulisten, in denen du Erfahrungen besitzt!

Auf diese Weise kannst du deinen Lebenslauf als eine Art Portfolio gestalten. GitHub ist zum Beispiel ein ausgezeichnetes Tool, um deine Erfahrung gegenüber Recruiter*innen in leicht lesbarer Form darzustellen. 

Es hilft dir außerdem, jene Hard Skills zu bestimmen, die dir fehlen könnten. Dann kann du an Online-Schulungen teilnehmen oder gratis Content nutzen, um dir das fehlende Wissen anzueignen. 

Sei jedoch vorsichtig, dass du es nicht übertreibst… Dein Lebenslauf muss umfangreich sein, aber vor allem muss er deine wahren Fähigkeiten widerspiegeln. Unternehmen werden nicht zögern, deine Fähigkeiten in Vorstellungsgesprächen mit Fallstudien und Live-Tests zu prüfen. Du riskierst, einen schlechten Eindruck zu hinterlassen, wenn du von dir behauptest, ein React-Genie zu sein, wenn du gerade einmal mit dem Framework vertraut bist.

Christian Jennewein, Gründer von Ciklet, gibt zudem den Rat, das informelle Lernen im Alltag zu berücksichtigen: “Was du alltäglich tust; dein Maß an Verantwortung; die Herausforderungen, mit denen konfrontiert bist; die Technologie, die du lernst; das internationale Team; die intellektuelle Anregung durch deine Führungsebene; [...]. .. All diese Dinge können deinen beruflichen Wert steigern!”

Unser Ratschlag: Ergreife die Initiative und mache die Übung, dass du all jene Projekte aufschreibst, die du jedes Quartal erfolgreich abschließt; dabei vermerkst du die notwendigen Fähigkeiten für das Projekt und die Ergebnisse, die du jeweils erzielt hast. Die Übung wird zu einem großartigen Portfolio führen, das dich bei jeder Phase deiner Karriere begleiten wird!

3. Deine Soft Skills wertschätzen

In der Tech-Branche zu arbeiten, bedeutet auch, Teil eines Teams zu sein. Daher musst du in der Lage sein, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten und die Gruppenarbeit wertzuschätzen.

Soft Skills (oder Verhaltenskompetenzen) sind nicht auf den Teamgeist beschränkt. Sie umfassen viele andere Persönlichkeitsmerkmale, die in der Tech-Branche wertgeschätzt werden, wie:

  • Kreativität: die treibende Kraft der Innovation;
  • Empathie: erforderlich, um die Bedürfnisse der Tech-Nutzer*innen zu verstehen;
  • Überzeugungskraft: ob bei Kolleg*innen, Partner*innen oder Kundi*innen;
  • Anpassungsfähigkeit: eine nützliche Qualität in Unternehmen, wo Teamstrukturen regelmäßig wechseln;
  • Fähigkeit, zuzuhören: zu wissen, wie du Feedback von Kolleg*innen (oder Führungskräften) annimmst und sie in deine Arbeit integrierst, ist eine Fähigkeit, die von Recruiter*innen hoch angesehen wird;
  • Klarheit der Sprache (wie beim Programmieren): um optimal mit anderen Teams zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.
Mapping of soft skills to enhance your proffesional profile

Diese Qualitäten zeigen sich nicht allein durch deine berufliche Erfahrung. Sie können auch durch persönliche Erfahrungen (Reisen, Hobbies) wachsen, also vergiss nicht, diese ebenfalls in dein Portfolio aufzunehmen. 

✍️ Unser Ratschlag: nimm dir die Zeit, jede der deiner Meinung nach vorhandenen Soft Skills aufzuschreiben und im Detail mindestens zwei Situationen zu vermerken, in denen du sie beispielhaft eingesetzt hast.

4. Arbeit mit einem Coach

Manchmal kann es - selbst wenn du motiviert bist - schwierig sein, dir selbst gegenüberzutreten, um deine Stärken und Schwächen herauszufinden. Selbsterkenntnis ist nicht einfach, weshalb es sinnvoll sein kann, einen Coach hinzuzuziehen!

Wie Muriel Cauvin, Coach bei EDHEC Online, erläutert: “Coaching hilft, Hindernisse zu beseitigen und die Dinge beim Namen zu nennen, die uns bremsen und davon abhalten, Fortschritte zu machen und uns weiterzuentwickeln. Wir versuchen durch Worte und Übungen, Lösungen für Probleme zu finden."

Jedoch ist es nicht einfach, die richtige Person als Coach zu finden und einen Überblick über die Preise zu bekommen!

Unser Ratschlag: frag deine Führungskraft oder HR-Manager*in, ob in deinem Unternehmen Coaching angeboten wird. Es gibt digitale Plattformen wie CoachHub, die sich auf berufliches  Coaching spezialisiert haben.

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4 Gewohnheiten, um dein Profil zu stärken und deine Beschäftigungsfähigkeit jeden Tag zu erhöhen

Beschäftigungsfähigkeit ist ein Langstreckenlauf.

Anstatt auf Zeiträume beruflicher Entwicklung zu warten, um deinen Lebenslauf zu erneuern, sind Maßnahmen in deinem Arbeitsalltag besser, um die langfristige Beschäftigungsfähigkeit zu gewährleisten.

Hier sind vier Tipps, die du während deiner Karriere anwenden kannst!

1. Networking und persönliche Entwicklung

Recruiter*innen werden systematisch deine Profile in den sozialen Medien prüfen, bevor sie dich zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Wie bereits erwähnt, ist GitHub einer guter Ort, um damit zu beginnen. deine Fähigkeiten und Erfahrungen zu präsentieren. 

Gleichzeitig kann dein Netzwerk eine großartige Quelle für Möglichkeiten sein. Abhängig von dem Bereich, in dem du dich spezialisierst, können Plattformen wie LinkedIn, Twitter und sogar Discord dich für andere sichtbar machen, bevor du überhaupt einen Wechsel des Jobs oder der Aufgabe anstrebst. Laut einer Linkedin-Studie sind soziale Netzwerke und Mundpropaganda die am zweit- bzw. drittmeisten genutzten Kanäle für die Suche nach einem neuen Job. Zudem, so dieselbe Studie, findet man vor allem durch Empfehlungen einen neuen Job. Ein Grund mehr, dich um dein berufliches Netzwerk zu kümmern!

Soziale Netzwerke können ein ausgezeichneter Hebel sein, um weiterzukommen: durch die Entwicklung einer professionellen Ausstrahlung. Auf diese Weise können sie nützlich sein, um Anerkennung für deine Erfahrung zu erhalten!

Zusätzlich erinnert uns Mohamed Brahim daran: “der wichtigste Aspekt im Tech-Bereich ist die Investition in die persönliche Entwicklung. Du musst neugierig bleiben und dich mit Leuten umgeben, die dir neue Gelegenheiten ermöglichen!”

✍️ Unser Ratschlag: gewöhne dir an, in den sozialen Netzwerken zu posten, die am besten für deine Branche geeignet sind, und an Meetups oder anderen Events teilzunehmen, um dein Netzwerk zu auszubauen!

2. Working on side projects Arbeit an Nebenprojekten

Heutzutage arbeiten viele Leute (unabhängig davon, ob sie Expert*inenn in der Webentwicklung sind oder nicht) an Nebenprojekten. Anders ausgedrückt: kreative Projekte, die keine Verbindung zu ihrem Job haben. Als Beispiel wird hier der Fall von Guillaume Rozier genannt, einem 25-jährigen Datenwissenschaftler, der die Webseite “Vite ma dose” gegründet hat, die tausenden an Franzosen und Französinnen ermöglicht hat, schnell gegen Corona geimpft zu werden.

Natürlich wird nicht jeder mit dem nationalen Verdienstorden für sein oder ihr Nebenprojekt ausgezeichnet, aber es ist nicht abzustreiten, dass Unternehmen nach kreativen und innovative Kandidat*innen suchen. Ein guter Weg, um deine Initiative zu zeigen, ist die Entwicklung eines Nebenprojekts in deiner Freizeit. 

Dadurch kannst du nicht nur zeigen, dass du unabhängig arbeiten kannst und Eigeninitiative zeigst, sondern du sammelst zusätzliche und konkrete Erfahrungen bei der Bewältigung von Herausforderungen, die bei künftigen Projekten von unschätzbarem Wert sein werden.

Du kannst nie wissen, ob ein Nebenprojekt dir eine berufliche Umschulung ermöglicht oder zu einem unternehmerischen Abenteuer wird!

Unser Ratschlag: besuche die Makerpad-Webseite, um inspirierende Projektideen und Erfahrungsberichte zu erhalten!

3. Developing good information hygiene Entwicklung einer guten Informationshygiene 

Denke darüber nach, eine Routine zu entwickeln, um dich über neue Entwicklungen in deinem Interessenbereich auf dem Laufenden zu halten. In der Tech-Welt ändert sich alles rasend schnell und beständig. Es ist wichtig, auf dem neuesten Stand über Entwicklungen im Bereich zu sein, damit die rasanten Entwicklungen in den Technologien, die du täglich nutzt, nicht dazu führen, dass du abgehängt wirst.

Heutzutage gibt es viele Tools, die es einfacher gestalten, den Überblick zu behalten. Feedly und Google Alert sind nur zwei Beispiele. Dann musst du nur noch den relevantesten Content auf einer Plattform wie Notion archivieren.

✍️ Unser Ratschlag: nutze die Strategie der kleinen Schritte. Setze dir jeden Tag Lernziele für ein bestimmtes Thema oder Projekt und nimm dir die Zeit, diese Ziele zu erreichen!

4. Philosophie des lebenslangen Lernens 

Die Technologie entwickelt sich ständig weiter. Dadurch gibt es immer etwas neues zu entdecken, zu lernen und zu testen. Die Philosophie des lebenslangen Lernens ermöglicht es dir, deine Beschäftigungsfähigkeit zu sichern, indem du täglich jede Gelegenheit zu lernen nutzt - ob in deinem Job oder in deiner Freizeit.

Heutzutage gibt es online viele Trainingsplattformen, oft gratis, die regelmäßig Bootcamps oder eigenständige Module anbieten, die Schulungen zur Anwendungsentwicklung, zu den Muttersprachen des Ökosystems von Kryptowährungen oder sogar zu neuen Blockchain-Geschäftsmodellen umfassen.

Zögere nicht, dein Wissen durch das Lernen mit Kolleg*innen zu verbessern. Während deiner gesamten Karriere sind die Leute um dich herum die beste Quelle für Unterstützung und Informationen, die du haben wirst.

✍️ Unser Ratschlag: behandle jede Erfahrung und jedes Projekt bei der Arbeit als eine Gelegenheit, um etwas neues zu lernen; und vergiss nicht, dir - wie bei den abgeschlossenen Projekten auch -  für jedes Quartal Notizen über das zu machen, was du lernst!

Zusammenfassung: 8 Dinge, die du dir merken solltest

  1. Je weiter deine Karriere fortschreitet, desto mehr Nischenwissen oder Spezialisierung wird von dir erwartet. Vergiss aber nicht, dich weiterzubilden.
  2. Zeige Eigeninitiative und notiere all deine Projekte; die Fähigkeiten und das Wissen, das du erlangst; sowie die Ergebnisse, die du regelmäßig erzielst.
  3. Vergiss nicht deine Soft Skills: unabhängig davon, ob du sie in deinem Job oder im Privatleben erworben hast. Deine zwischenmenschlichen Fähigkeiten sind unerlässlich.
  4. Lerne, persönliche Hindernisse zu identifizieren und Bereiche, in denen du dich verbessern kannst; arbeite daran, vielleicht sogar mit der Hilfe eines Coaches.
  5. Unterschätze nicht die Wichtigkeit deines Netzwerkes und deiner persönlichen Marke, die dir während einer Karriere Türe öffnen können.
  6. Nebenprojekte sind großartige Gelegenheiten, neue Dinge zu lernen und dein Profil ansprechender zu gestalten..
  7. Vernachlässige nicht deine Informationshygiene: ein kluger Entwickler oder eine kluge Entwicklerin ist doppelt so viel wert!
  8. Nutze jede Gelegenheit, um in deinem Beruf zu lernen, und bilde dich so oft wie möglich weiter.
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